Panik ist menschlich. Sie ist natürlicherweise in uns verankert. Der Mensch braucht sie, um in Gefahrensituationen richtig handeln zu können. Ohne Panik und Angst, wären wir wahrscheinlich vom herantrabenden Mammut zermalmt worden. Wir hätten kein Adrenalin ausgeschüttet, wären nur halb so schnell gerannt und hätten die falsche Abzweigung im Wald genommen. Alles nur, weil unsere Sinne nicht geschärft genug gewesen wären. Aber Angst und Panik machen sich manchmal auch breit, wenn kein Mammut naht. Gerade dann, wenn eigentlich alles “normal” erscheint – am Geburtstag von Oma Hilde. Dann verschwimmt alles, der Herzschlag rast und die Handinnenflächen schwitzen. Niemand bemerkt das. Nur man selbst hört das Stampfen der Mammutschritte. Und dann ist sie da die Todesangst – mitten im Raum, mitten am Esstisch mit der Familie auf der Geburtstagsfeier von Oma Hilde. Dabei ist man selbst ganz weit weg – mit sich und der Angst beschäftigt.
Die Bilder sollen das Gefühl der Ausweglosigkeit in solchen Momenten greifbarer machen. Sie sind im November 2015 in einem Waldstück entstanden. In der Nacht zuvor hatte es leicht geschneit. Es war bitter kalt draußen. Trotzdem hat sich mein Model Justine von der Kälte und Nässe nicht unterkriegen lassen. Vielen Dank nochmals – ohne Dich wäre das alles nicht möglich gewesen!